Leseprobe
Einleitung
Wer
wegen Alkohol, Drogen, Straftaten,
Medikamentenmissbrauch oder zuviel Punkten zur MPU muss,
benötigt eine sehr
gute Vorbereitung. Das Problem vor der MPU ist, dass es nicht zu wenig
Informationen über die MPU gibt, sondern zu viele falsche.
Der
MPU-Ratgeber zeigt, mit welchen Fragen Sie bei der MPU rechnen
müssen und
welche Antworten vom MPU-Gutachter akzeptiert werden.
Wichtig
ist hier zu wissen, dass es keine Fragenlisten gibt - wie viele glauben
und dies auch noch behaupten - die der MPU-Gutachter bei der MPU
bereithält und
somit gibt es auch keine Standard-Antworten, die man vor der MPU
einfach
auswendig lernen kann. So einfach ist es leider nicht! Fragelisten
und auswendig gelernte Antworten sind hier wenig
hilfreich.
Der
MPU-Gutachter erwartet, dass man sich mit
seiner ganz persönlichen Vorgeschichte auseinandergesetzt und
so seine
Alkoholproblematik, Drogenproblematik oder sein
verkehrsauffällig gewordenes
Verhalten aufgearbeitet hat.
Dieser MPU-Ratgeber soll Ihnen helfen
zu erkennen, warum es bei Ihnen zu
Auffälligkeiten (Alkohol, Drogen oder Punkten) gekommen ist
und diese
aufzuarbeiten, damit Sie eine andere Einstellung bekommen und so die
MPU
erfolgreich bestehen!
Mit
klaren Worten und in verständlicher Sprache schildert der
MPU-Ratgeber, was
es mit der MPU wirklich auf sich hat, wie man sie durchsteht und
erklärt
deutlich die Hintergründe der psychologischen
Gedankengänge des MPU-Gutachters.
Folgende Gruppen müssen sich einer MPU stellen:
- Kraftfahrer, die mehrfach mit Alkohol im
Straßenverkehr aufgefallen sind, oder einmal mit 1,6 Promille
oder mehr.
- Kraftfahrer, die unter Drogeneinfluss im
Straßenverkehr aufgefallen sind, oder der
Fahrerlaubnisbehörde (Führerscheinstelle) liegen
Hinweise vor, dass die Kraftfahrer außerhalb des
Straßenverkehrs gegen das Betäubungsmittelgesetz
verstoßen haben.
- Kraftfahrer, die wegen verschiedener
Übertretungen der Straßenverkehrsordnung
auffällig geworden sind - die so genannten
„Punktesammler“ (Rotlichtfahrer,
überhöhte Geschwindigkeit, Nötigung wegen zu
dichten Auffahrens etc.) und so 8 Punkte oder mehr erreicht haben.
- Kraftfahrer, die erhebliche Straftaten im
Zusammenhang mit dem Straßenverkehr unter Nutzung eines
Kraftfahrzeuges oder Straftaten mit einem hohen Aggressionspotential
begangen haben.
- Kraftfahrer,
die wegen ihres hohen Alters, Krankheit, Behinderung oder nachlassender
Leistung sich der MPU stellen müssen.
Achtung: Neue
Regelung u.a. in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin
- Wer seinen Führerschein aufgrund von Alkohol
am Steuer verloren hat, muss seit dem VGH Urteil vom 15.02.2014 bereits
ab 1,1 Promille zur MPU! Hier gilt nicht mehr die 1,6 Promille
Grenze!!
Näheres vgl. Seite 382.
In den Augen der Gutachter gilt die Gruppe der
alkoholauffällig gewordenen Kraftfahrer als Gefahr
für die Allgemeinheit und – bezogen auf den Alkohol
– als besonders rückfallgefährdet.
Tausende von Menschen sterben jährlich auf den
Straßen wegen Alkohol am Steuer, Drogen oder zu schnellen
Fahrens.
Dieses Verkehrspsychologisches Beratungsprogramm zur Vorbereitung auf
die MPU will deshalb nicht nur einen guten Überblick
über das Prüfungsverfahren vermitteln und Ihnen dabei
helfen, sich bestmöglichst auf die MPU vorzubereiten, sondern
auch Gefahren und Wirkungen von Alkohol (Drogen) deutlich machen
– auch dieses Wissen wird von Ihnen bei der MPU verlangt!!
Ausführlich behandelt dieses Beratungsprogramm die Frage, die
sich wohl jeder Betroffene irgendwann stellt: Soll ich wieder zum
„kontrollierten Trinken“ zurückkehren oder
in Zukunft lieber abstinent leben? – Was
„verlangt“ der MPU-Gutachter?
Und dann die Sache mit dem „Rückfall“
– ist man für alle Zeiten vor Alkohol (Drogen)
sicher? – oder ist man in bestimmten Situationen
rückfallgefährdet? Wie sieht das der MPU-Gutachter?
Drogen: In vielen Ratgebern für die MPU leider ein Randthema;
prozentual steigt die Zahl derer, die wegen Drogenkonsums zur MPU
müssen, immer mehr an.
Ich möchte in diesem Beratungsprogramm für Betroffene
– aber auch für Interessierte - einen
Überblick geben über die wichtigsten bzw. meist
konsumierten Drogen, deren Herkunft, Wirkung, Langzeitfolgen,
Abbauzeiten, Drogentests (Drogenscreening) und die Auswirkungen auf die
Verkehrstüchtigkeit.
„Wie sieht mich der MPU-Gutachter?“ „Was
erwartet der MPU-Gutachter von mir als Drogenkonsument? –
oder bei Medikamentenmissbrauch?“
Weiter: Wie sieht mich der MPU-Gutachter, wenn ich zu viele
Punkte bei zu schnellem Fahren, zu dichtem Auffahren,
überholen im Überholverbot
„eingesammelt“ habe? – als einen
uneinsichtigen, unbelehrbaren und aggressiven
„Rowdy“?
Wie kann ich den MPU-Gutachter überzeugen, dass ich in Zukunft
angepasst fahren werde? Was habe ich geändert? Welche
Strategie habe ich entwickelt?
Wie sieht mich der MPU-Gutachter, wenn ich eine Straftat mit dem Auto
begangen habe?
Wie kann ich ihm zeigen, dass ich mich geändert habe?
In meiner Praxis ist meistens eine der ersten Fragen von Betroffenen,
die zur MPU müssen: "Wie läuft eigentlich eine MPU
ab? Was passiert da eigentlich?“
Aus diesem Grunde habe ich eine Klientin gebeten – aus ihrer
Sicht – ihren Tag bei der MPU zu schildern.
In einem anderen Kapitel habe ich aufgezeigt, wie „Ihr Weg
zurück zum Führerschein in 15 Schritten“
aussehen könnte.
Und: Warum gibt es eigentlich eine MPU? – Gedanken dazu.
Ein Kapitel („Frauen und die MPU“) habe ich den
Frauen gewidmet.
Werden Frauen bei der MPU anders gesehen?
Senioren: Ein Thema, dass immer aktueller wird.
Jeder von uns ist
vielleicht schon einmal in
einer bestimmten Situation
etwas unsicher oder unachtsam gefahren; Senioren werden in gleichen
Situationen bei Auffälligkeiten immer eher zur MPU
„verdonnert“.
Was erwartet die Senioren dort?
Sehr lehrreich sind meines Erachtens die vielen abgedruckten und
kommentierten MPU-Gutachten. Aufgezeigt wird, wie viele Fehler bei
dem MPU-Gespräch mit dem Psychologen gemacht werden
können.
Lernen Sie aus den Fehlern anderer!
Ein Kapitel ist der Angst und der Sucht gewidmet.
Man schätzt, dass 10-12 % aller Menschen an
Angstzuständen leiden und davon haben ca. 30% Probleme mit
Alkohol und konsumieren diesen als vermeintliches Hilfsmittel.
Darüber hinaus werden noch die rechtlichen Vorraussetzungen
und eventuellen Rechtswege angesprochen, die Ihnen verbleiben, wenn Sie
die MPU nicht bestanden haben.
Wie alles anfing: „Die Polizeikontrolle“ - leider
für die meisten, die dieses Buch gekauft haben, schon
Vergangenheit.
Trotzdem: Wie verhalte ich mich bei einer Polizeikontrolle? Muss ich
"pusten"? Der Arzt fordert mich auf, nach der Blutentnahme Tests zu
machen – muss ich das? Sollte ich das?
Welche psychologischen Tests muss ich bei der MPU machen? Sind diese
ausschlaggebend?
Wie läuft eigentlich die medizinische Untersuchung bei der MPU
ab?
Welche Werte muss ich im Vorfeld sammeln (Leberwerte oder EtG-Werte bei
Alkohol? Drogenscreenings?).
Für den schnellen Überblick habe ich ein Kapitel
über „Häufig gestellte Fragen“;
Fragen von Klienten,
die immer wieder gestellt
werden – mit kurzen Antworten von mir.
Damit Sie sich optimal auf die MPU
vorbereiten können, habe ich
noch Original MPU-Fragebögen in einem Kapitel abgedruckt, die
Sie bei der MPU - oder wenn Sie Glück haben - vor der MPU
ausfüllen müssen.
Ein kleiner Exkurs über eine eventuell vorhandene
Prüfungsangst und deren Bewältigung
schließt dieses Beratungsprogramm ab.
Eine Bitte noch: Glauben Sie nicht, dass die MPU ein Idiotentest ist,
wie sie auch volkstümlich genannt wird – ansonsten
gäbe es auch nicht diese hohe Durchfallquote.
Die Durchfallquoten aller Anlassgruppen (Alkohol, Punkte, Drogen,
Mindestalter etc.) bei der MPU lagen zum Beispiel im Jahr 2014 bei
- 58,30 % positive Gutachten
- 6,40 %
negative Gutachten mit Kurszuweisung
- 35,30 % negative Gutachten
Die oben angegebenen 6,40 % könnte man auch als
„bedingt positiv“ bezeichnen. Hier wird zum
Beispiel eine Empfehlung zur Teilnahme an einem Kurs zur
Wiederherstellung der Fahreignung nach § 70
Fahrerlaubnisverordnung ausgesprochen. In diesem Fall bekommt man die
Fahrerlaubnis nach Teilnahme an einer solchen Maßnahme in der
Regel wieder.
Die Zahlen, die manche unseriösen MPU-Vorbereiter in die Welt
setzten, z.B. 90 % würden durchfallen, sind deshalb absolut
falsch! – man kann dies nur als
„Panikmache“ bezeichnen.
Diese unseriösen, selbsternannten MPU-Berater oder
Verkehrspädagogen schüren noch die Angst vor der MPU,
um möglichst viel Geld für eine meist unqualifizierte
MPU-Vorbereitung zu verlangen.
Allerdings hat der ADAC ermittelt, dass derjenige, der keinen MPU-Kurs
absolviert, sich also nicht vorbereitet, nur eine Chance von 10-15 %
hat, eine MPU erfolgreich abzuschließen.
Mit einer kompetenten Vorbereitung schaffen es 85-95 %.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein positives Gutachten bekommen,
hängt ausschließlich von einer sehr guten
MPU-Vorbereitung ab.
Der MPU-Gutachter, ob er nun vom TÜV, AVUS, ProSecur, ABV oder
beispielsweise von der DEKRA ist, will
niemanden durchfallen lassen, auch wenn die obigen
Zahlen etwas anderes vermuten lassen
könnten – aber: Wer sich nicht auf die MPU
vorbereitet bzw. nichts für sich tut, bekommt mit
größter Wahrscheinlichkeit ein negatives Gutachten!
Sie bekommen nur eine positive Beurteilung bei der MPU, wenn Sie
glaubhaft machen können, dass Sie sich intensiv mit Ihrer
Vorgeschichte auseinandergesetzt haben und es dadurch zu einer
Verhaltensänderung gekommen ist.
Sollten Sie meine telefonische MPU-Beratung (vgl. Seite 439) in
Anspruch nehmen, rufen Sie mich einfach an, damit wir einen Termin
– auch abends – vereinbaren können.
Selbstverständlich können Sie auch – nach
Terminabsprache - zu mir persönlich nach Mohrkirch in
Schleswig-Holstein - nahe der Ostsee - kommen.
Für die MPU wünsche ich Ihnen alles Gute!
|